Mittwoch, 23. Februar 2011

Hans-Joachim Kamp: »Smart Grids sind die Pfeiler für mehr Energieeffizienz«

Das Zusammenspiel zwischen Smart Grid (für Transparenz beim Energieverbrauch) und intelligenten Haushaltsprodukten bietet hohe Energie-Sparpotentiale im privaten Bereich und neue Chancen für den Handel. Electro führte ein interessantes Gespräch mit ZVEI-Vizepräsident Hans-Joachim Kamp über die Vorreiterrolle der deutschen  Elektroindustrie bei Energie-intelligenten Technologien:

Hans-Joachim Kamp: »Smart Grids sind die Pfeiler für mehr Energieeffizienz«
electro: Herr Kamp, ein Schwerpunktthema der Ifa 2010 war unter anderem die Energieeffizienz im Bereich Consumer Electronics. Intelligente Elektrogeräte und intelligente Stromnetze, so genannte Smart Grids, sollen künftig zu umweltfreundlichen Stromspar-Effekten beitragen. Welche Position nimmt der ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie) zu diesem Thema ein?

Hans-Joachim Kamp: Flexible,anpassungs- und kommunikationsfähige – letztlich intelligente – Stromnetze sind unabdingbar, wenn wir die Klimaschutzziele der Bundesregierung erreichen wollen. Neue Formen der Steuerung oder bedarfsgerechten Energiespeicherung müssen geschaffen werden, um den Anteil erneuerbarer
Energie deutlich zu erhöhen und gleichzeitig eine stabile Versorgung zu gewährleisten. Insbesondere das reibungslose Zusammenspiel zwischen dem Smart Grid, einem Smart Meter, der Energieverbrauch transparent macht, und Energie-intelligenten Haushaltsprodukten bietet hohe Energie-Einsparpotentiale im privaten Bereich. Die Elektrotechnik- und Elektronikindustrie hält auf diesem Gebiet schon heute innovative Lösungen bereit. Auf der 50. Ifa haben wir entsprechende Angebote präsentiert: vom einzelnen Produkt wie einer Waschmaschine, die sich dann anschaltet, wenn die Netzlast gering und damit der Tarif niedrig ist, bis hin zum komplett vernetzten, intelligenten Haus. Moderne Technik zur Gebäudesteuerung hilft, zehn bis 15 Prozent Energie einzusparen. Smart Grids sind gerade hier Pfeiler für mehr Energieeffizienz. Sie helfen, bestehende Kapazitäten besser, wirtschaftlicher und verlustärmer zu nutzen.



electro: Mit Blick auf Smart Grid hat der ZVEI im vergangenen Jahr erklärt, dass »heutige Strukturen der Stromversorgungsinfrastruktur in Deutschland und Europa den kommenden Anforderungen nicht gewachsen« seien. Hat sich an dieser Einschätzung Ihrer Meinung nach bis heute etwas geändert?

Kamp: Wir stehen nach wie vor vor der Herausforderung, die Netze nicht nur auszubauen, sondern sie neu und zukunftssicher zu gestalten. Das ist zwingend nötig zur Integration regenerativer Energien, zur Steigerung der Energieeffizienz und – in die Zukunft blickend – zur Realisierung von Elektromobilität in der Breite. Ohne den schnellen Ausbau des Stromnetzes bleibt dies Wunschdenken. Dies hat auch die Bundesregierung erkannt und entsprechend in ihrem Energiekonzept beschrieben. Dem müssen nun aber Taten folgen, insbesondere bei der Ausgestaltung der Smart Grids. Bei diesem Punkt ist das Energiekonzept nicht konkret genug.

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