Kostensparende Nutzung
von Regelenergie
Die Idee des
Netzregelverbunds
Die vier deutschen
Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz Transmission GmbH, Amprion GmbH, EnBW
Transportnetze AG und TenneT TSO GmbH betreiben längst eine Kooperation zur
Optimierung des Regelenergieeinsatzes, den sogenannten Netzregelverbund. Der Netzrege-lverbund hat Vorbildcharakter für das
europäische Verbundnetz: Die enge Kooperation der Übertragungsnetzbetreiber im
Netzregelverbund bettet sich nahtlos in die verstärkte Zu-sammenarbeit zwischen
den europäischen Übertragungsnetzbetreibern bei der Versorgungs-sicherheit und
der Schaffung eines gemeinsamen Strombinnenmarkts ein. Der Netzregel-verbund
ist zudem grenzüberschreitend erweiterbar.
Doch was ist der Netzregelverbund eigentlich? Mit dem Begriff Netzregelverbund (NRV) wird ein
Konzept bezeichnet, das das Gleichgewicht von Verbrauch und Erzeugung
elektrischer Leistung (Systembilanz) in untereinander verbundenen Stromnetzen optimiert.
Der Netzregelverbund wurde in Deutschland beginnend mit dem Modul 1 im
Dezember 2008 in Betrieb genommen und sukzessive um weitere Module erweitert.
Es handelt sich dabei um ein innovatives Netzregelkonzept, mit dem die vier in
Deutschland tätigen Übertragungsnetzbetreiber
ihren Einsatz von Regelenergie technisch und wirtschaftlich optimieren.
Geleistet wird dies durch eine intelligente Kommunikation zwischen den
Leistungs-Frequenz-Reglern.
Den in einer horizontalen Struktur verbundenen Übertragungsnetzbetreibern
bietet der NRV im europäischen Verbundsystem die Chance, alle Synergien in
Bezug auf die Regelung und die Systemdienstleistungen unter Berücksichtigung
der Netzengpässe zu heben.
Die horizontale Struktur der Regelzonen und somit die autarke
Ausregelung der heute über 30 Regelzonen in Zentraleuropaführt systembedingt zu
einem zeitweisen gegenläufigen Abruf von Regelleistung.
Sie garantiert jedoch einen definierten Energieaustausch und eine planbare
Netzbelastung zwischen den einzelnen Regelzonen im Verbundsystem. Allerdings
ist dieses sogenannte
Gegeneinanderregeln in
Deutschland und Europa immer dann ineffizient, wenn dies aus netztechnischen
Gründen nicht erforderlich wäre.
Der inzwischen deutschlandweit längst
angeordnete Netzregelverbund verhindert das Gegeneinanderregeln
vollständig. Die Leistungsungleichgewichte der einzelnen Regelzonen werden
saldiert, sodass nur noch der verbleibende Saldo durch den Einsatz von
Regelenergie ausgeglichen werden muss. Auch die Höhe der vorzuhaltenden
Regelleistung kann durch den Verbund reduziert werden. Zudem führt der
Netzregelverbund nach den Worten von Präsidenten der Bundesnetzagentur Matthias
Kurth "zu einer Zusammenfassung der bislang zersplitterten Teilmärkte für
Regelenergie". Davon verspricht er sich "einen verstärkten Wettbewerb
zwischen den Anbietern von Regelenergie und damit weitere
Kosteneinsparungen". Und außerdem sollte
nicht nur Geld sondern auch Zeit gespart werden: "Ausschlaggebend
für unsere Entscheidung war, dass die deutschlandweite Einführung des
Netzregelverbunds schnell umgesetzt werden kann. Angesichts der enormen Höhe
der kurzfristig zu erzielenden Einsparungen in Höhe von ca. 16 Mio. Euro pro
Monat ist ein Aufschub bei der Hebung dieser Potenziale nicht vertretbar",
so Kurth.
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