Dienstag, 13. September 2011

Die Idee des Netzregelverbunds


Kostensparende Nutzung von Regelenergie
Die Idee des Netzregelverbunds

Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz Transmission GmbH, Amprion GmbH, EnBW Transportnetze AG und TenneT TSO GmbH betreiben längst eine Kooperation zur Optimierung des Regelenergieeinsatzes, den sogenannten Netzregelverbund. Der Netzrege-lverbund hat Vorbildcharakter für das europäische Verbundnetz: Die enge Kooperation der Übertragungsnetzbetreiber im Netzregelverbund bettet sich nahtlos in die verstärkte Zu-sammenarbeit zwischen den europäischen Übertragungsnetzbetreibern bei der Versorgungs-sicherheit und der Schaffung eines gemeinsamen Strombinnenmarkts ein. Der Netzregel-verbund ist zudem grenzüberschreitend erweiterbar.
Doch was ist der Netzregelverbund eigentlich? Mit dem Begriff Netzregelverbund (NRV) wird ein Konzept bezeichnet, das das Gleichgewicht von Verbrauch und Erzeugung elektrischer Leistung (Systembilanz) in untereinander verbundenen Stromnetzen optimiert.

Der Netzregelverbund wurde in Deutschland beginnend mit dem Modul 1 im Dezember 2008 in Betrieb genommen und sukzessive um weitere Module erweitert. Es handelt sich dabei um ein innovatives Netzregelkonzept, mit dem die vier in Deutschland tätigen Übertragungsnetzbetreiber  ihren Einsatz von Regelenergie technisch und wirtschaftlich optimieren. Geleistet wird dies durch eine intelligente Kommunikation zwischen den Leistungs-Frequenz-Reglern.

Den in einer horizontalen Struktur verbundenen Übertragungsnetzbetreibern bietet der NRV im europäischen Verbundsystem die Chance, alle Synergien in Bezug auf die Regelung und die Systemdienstleistungen unter Berücksichtigung der Netzengpässe zu heben.

Die horizontale Struktur der Regelzonen und somit die autarke Ausregelung der heute über 30 Regelzonen in Zentraleuropaführt systembedingt zu einem zeitweisen gegenläufigen Abruf von Regelleistung. Sie garantiert jedoch einen definierten Energieaustausch und eine planbare Netzbelastung zwischen den einzelnen Regelzonen im Verbundsystem. Allerdings ist dieses sogenannte  Gegeneinanderregeln  in Deutschland und Europa immer dann ineffizient, wenn dies aus netztechnischen Gründen nicht erforderlich wäre.

Der inzwischen deutschlandweit längst  angeordnete Netzregelverbund verhindert das Gegeneinanderregeln vollständig. Die Leistungsungleichgewichte der einzelnen Regelzonen werden saldiert, sodass nur noch der verbleibende Saldo durch den Einsatz von Regelenergie ausgeglichen werden muss. Auch die Höhe der vorzuhaltenden Regelleistung kann durch den Verbund reduziert werden. Zudem führt der Netzregelverbund nach den Worten von Präsidenten der Bundesnetzagentur Matthias Kurth "zu einer Zusammenfassung der bislang zersplitterten Teilmärkte für Regelenergie". Davon verspricht er sich "einen verstärkten Wettbewerb zwischen den Anbietern von Regelenergie und damit weitere Kosteneinsparungen". Und außerdem sollte  nicht nur Geld sondern auch Zeit gespart werden: "Ausschlaggebend für unsere Entscheidung war, dass die deutschlandweite Einführung des Netzregelverbunds schnell umgesetzt werden kann. Angesichts der enormen Höhe der kurzfristig zu erzielenden Einsparungen in Höhe von ca. 16 Mio. Euro pro Monat ist ein Aufschub bei der Hebung dieser Potenziale nicht vertretbar", so Kurth.

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